Wenn Sie bereits viele Jahre mit einem Benziner oder Diesel unterwegs waren, ist das Thema “Elektroauto aufladen” wahrscheinlich Neuland für Sie. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle mit einigen Tipps zur Seite stehen, damit Sie mit der Materie vertrauter werden. Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, können Sie gerne direkt mit uns Kontakt aufnehmen.
Wie wird ein E-Auto überhaupt aufgeladen?
Im Prinzip funktioniert das Aufladen wie das Betanken eines Verbrennerfahrzeugs. Statt Tankschlauch und passendem Stutzen benötigen Sie ein Ladekabel mit passendem Steckertyp für Ihren Wagen. Dann gehen Sie in folgenden Schritten vor:
1. Stellen Sie zunächst den Motor ab.
2. Bei öffentlichen Ladestationen verwenden Sie entweder eine Ladekarte, scannen mit Ihrem Smartphone den QR-Code auf der Säule ab oder melden sich mit der entsprechenden App an.
3. Öffnen Sie die Ladeklappe an Ihrem Auto und verbinden Sie es per Ladekabel mit der Ladesäule. Wenn Sie Ihr eigenes Kabel verwenden, stecken Sie es zuerst an die Ladestation und dann an das Fahrzeug. Achten Sie darauf, dass die Stecker am Auto und an der Ladesäule fest sitzen und sich nicht verkantet haben.
4. Starten Sie den Ladevorgang per App oder online.
5. Stoppen Sie den Vorgang, wenn der gewünschte Ladestand erreicht ist oder warten Sie auf den automatischen Stopp bei Vollladung.
6. Ziehen Sie das Kabel aus zuerst aus dem Fahrzeug und dann aus der Ladesäule. Fertig.
Immer “volle Ladung” notwendig?
Sie müssen Ihr Fahrzeug nicht jedes Mal voll aufladen. Ganz im Gegenteil: Bei den gängigen Lithium-Ionen-Akkus benötigen die letzten 20 Prozent relativ mehr Zeit als die vorausgegangenen 80 Prozent. Sie kennen den Effekt vielleicht von Ihrem Smartphone. Eine Komplettaufladung kann die Batterie je nach Ladegeschwindigkeit sogar übermäßig strapazieren. Aus diesem Grund verfügen zahlreiche E-Automodelle über eine automatische Abschaltung bei 80 Prozent der Batteriekapazität, vor allem bei sehr schnellem Laden.
Aufladen zu Hause
Wenn sie ein Eigenheim besitzen, können Sie mit einer sogenannten Wallbox Ihre persönliche Ladestation auf Ihrem Grundstück einrichten. Dafür benötigen Sie einen Starkstromanschluss mit 400 Volt, den Sie am besten durch eine Fachkraft installieren lassen. Mit einer Wallbox laden Sie Ihr Fahrzeug bequem über Nacht auf, so dass es am nächsten Morgen wieder startklar ist und Sie keine Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Wallboxen lassen sich in der Garage an der Wand, aber auch auf Stelen im Carport oder auf Außenstellplätzen befestigen, da sie wasser- und witterungsfest sind. Die gängigsten Modelle haben eine Ladeleistung von 11 kW oder 22 kW und laden ein passendes Fahrzeug in wenigen Stunden voll auf.
Grundsätzlich lässt sich ein Elektroauto auch an einer Schuko-Steckdose mit einem normalen Stromkabel aufladen. Wir möchten aber dringend davon abraten, denn diese Komponenten sind dafür nicht ausgelegt. Es droht bei stundenlangem Aufladen unter der starken Belastung eine hohe Temperaturentwicklung, die im schlimmsten Fall zu einem Kabelbrand führt. Nutzen Sie eine Haushaltssteckdose allenfalls für eine kurze Notaufladung.
Aufladen unterwegs
Stand Ende 2021 gab es in Deutschland rund 26.000 öffentliche Ladestationen. Hier besteht Aufholbedarf, zumal in den kommenden Jahren die Zahl der zugelassenen E-Fahrzeuge nach Expertenschätzungen sprunghaft ansteigen wird. Falls Sie längere Strecken zurücklegen wollen – beispielsweise während des Urlaubs oder auf Geschäftsreisen – sollten Sie sich vorab schlau machen, wo auf Ihrer Wegstrecke Ladestationen vorhanden sind. Moderne Navigationsgeräte verfügen über eine entsprechende Funktion, die Ihnen die nächstgelegene Ladesäule anzeigt.
Bei den öffentlichen Ladestationen unterscheidet man zwischen AC-Säulen (Wechselstrom) mit einer Leistung von 11 kW bis 22 kW und DC-Säulen (Gleichstrom). Letztere werden auch als Schnellladestationen bezeichnet und haben in der Regel eine Leistung von 50 kW.